Feierliche Eröffnung des Theologischen Konvikts

Am vergangenen Samstag, 11.09.2021, wurde das Ende der Sanierungsarbeiten im Theologischen Konvikt in der Borsigstraße 5 im Rahmen eines Festgottesdienstes in der benachbarten Golgatha-Kirche gefeiert. Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Dr. Christian Stäblein, hielt die Predigt. Im Anschluss gab es einen Sektempfang und Hausführungen für die Gäste.

Im Jahr 2018 wurde die Hilfswerk-Siedlung GmbH (HWS) Erbbaurechtsnehmer, Verwalter und Vermieter des Theologischen Konvikts – des Studierendenwohnheims der Evangelischen Kirche-Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) in Berlin-Mitte. Das Gebäude in der Borsigstraße 5 bietet seit fast 140 Jahren jungen Menschen ein Zuhause. 1882 als sozial-diakonisches Zentrum für alleinstehende Frauen gegründet, war hier von 1950 bis 1991 das Sprachenkonvikt, die unabhängige theologische Ausbildungsstätte der Evangelischen Kirche untergebracht, die zugleich eines der geistigen Zentren der Friedlichen Revolution war. Das heutige Studierendenwohnheim steht in dieser Tradition.

Die Hilfswerk-Siedlung GmbH verpflichtete sich, das daraus erwachsene Leitbild des Theologischen Konvikts zu tragen und zu bewahren. Der bauliche Zustand erforderte eine umfangreiche Sanierung durch die HWS als neuer Betreiber. So entstanden neue Studierendenzimmer, moderne Sanitäranlagen und Küchen sowie ein studentisches Café. Nach Abschluss der Sanierung hat die HWS die Zimmeranzahl von ehemals 74 auf 106 gesteigert.

Mit Erinnerungen seines ersten Besuchs im Theologischen Konvikt im Jahr 1988, von dem ihm „die Mischung aus theologischem Ernst und Leidenschaft und vor allem die Gemeinschaft der Lernenden“ noch immer deutlich im Gedächtnis geblieben sind, begann Bischof Dr. Stäblein seine Predigt und sprach schlussfolgernd von „einem bewegenden Moment, dass die Bewahrung des Theologischen Konvikts gemeinsam mit der Hilfswerk-Siedlung nun geschafft ist“.

Konsistorialpräsident Dr. Jörg Antoine erinnerte in seinem Grußwort daran, dass die ersten Ideen zur Sanierung des Theologischen Konvikts bereits in den neunziger Jahren begannen und das Konvikt nach dem Scheitern dieser Planungen kurz davor stand, an das Studentenwerk überzugehen. Es wurde jedoch mit einem verschlankten Konzept ein neuer Versuch zur Erhaltung des Konvikts unternommen und „jetzt fügte es sich“. Herr Dr. Antoine sprach daher von einer „großen, großen Freude, dass wir diese Eröffnung heute feiern dürfen“.

Abschließend brachte Dorit Brauns, stellvertretende Geschäftsführerin der HWS, den Stolz der HWS, einen Beitrag zum Fortbestehen des Theologischen Konvikts zu leisten zum Ausdruck. „Das Konvikt ist ein ganz besonderer Ort, an dem mitten in Berlin Studierende aus der ganzen Welt zusammen leben und lernen und glauben. Das werden wir auch in der Zukunft bewahren“, erklärte Frau Brauns und übergab den Studierenden den symbolischen Holzschlüssel, den die HWS zum Beginn der Sanierung erhalten hatte, wieder zurück. 

Quelle: Rolf Zöllner